In der letzten Woche trafen wir auf einen älteren Mann, der fröhlich mit seinem Rollator über die Reeperbahn schlenderte. Wir kennen ihn bereits seit einiger Zeit, unterstützen ihn mit
Lebensmittelgutscheinen und anderen Dingen, da er nur eine sehr kleine Rente bekommt. Ein Pflegedienst sowie eine Haushaltshilfe konnte, gemeinsam mit den Bürgernahen Beamten der Davidwache,
organisiert werden.
Er wohnt am Anfang der Herbertstraße in der zweiten Etage ohne Fahrstuhl. Wir fragten ihn, wie er denn die Treppen zu seiner Wohnung bewältigt. Er grinste verschmitzt und sagte: „Also,
dafür habe ich meine Jungs und Mädels“. Er meint damit die Bewohner der Herbertstraße.
„Wenn ich raus will, dann rufe ich einen von denen an, ich habe von ganz vielen die Handynummer. Die kommen dann zu mir, schnappen sich meinen Rollator und mich und tragen mich die Treppe
runter. Und wenn ich wiederkomme, dann schnappt sich einer meine Einkäufe und den Rollator und der andere trägt mich die Treppen rauf. So einfach ist das“!
Auf unsere Frage, ob es für ihn nicht besser sei, in eine Seniorenresidenz auf dem Kiez zu ziehen antwortet er: „Bist Du verrückt? Was soll ich da denn? Da ist doch nix los und hier
kümmert man sich um mich, wann immer ich will!"
Besondere Menschen in einem besonderen Viertel – Kiezmenschen sind eben anders, Kiezmenschen haben Herz!