Im Jahr 2016 wurde der Bildband ABSEITS - Vom Leben am Rande der Gesellschaft in Hamburgs Mitte erstellt. Der Bildband dient bei Lesungen als Türöffner für die Thematik. Das
Programm der Lesungen geht jedoch stets über den Bildband hinaus. Es werden Informationen über die aktuelle Situation vermittelt, sprich welches Ausmaß Obdachlosigkeit und Armut in unserer
Gesellschaft annehmen. Zudem werden die Hintergründe und Folgen beleuchtet. Es werden Hilfsprojekte vorgestellt, jedoch stets auf eine informative Art und Weise.
Seit Januar 2017 organisierten wir bisher mehr als 60 Lesungen, Events und Dialogreihen an denen schätzungsweise insgesamt 1.200 Personen teilnahmen.
Das Team von Leben im Abseits e. V. reiste 2017 durch ganz Deutschland, um in den Städten Köln, Düsseldorf, Essen, Dortmund, Berlin, Leipzig, Mannheim, Frankfurt, Hannover und Bremen die dortige
Obdachlosenproblematik kennen zu lernen und Fotografien anzufertigen. Durch dieses Projekt konnte eine weitere Ausstellung „Schattenseiten in den Städten“ generiert werden, die
derzeit in Hamburgs Kulturhäusern läuft.
Unsere Dialogreihen bieten den Gästen eine Gelegenheit, mit uns und Experten aus unterschiedlichen sozialen
Einrichtungen in einen Dialog zu treten. Dadurch entwickeln sich intensive Gespräche, welche uns immer wieder zeigen, dass ein großes Interesse der Öffentlichkeit bezüglich der Thematik
existiert, jedoch auch ein großes Informationsdefizit.
Projektwochen an Schulen und Universitäten gehören ebenfalls zu unserer Vereinsarbeit. Jugendliche und Kinder sind
sehr offen für das komplexe Thema Obdachlosigkeit und werden durch projektbezogene Schulungen und Referate für Ihre Mitmenschen, die im Abseits leben, sensibilisiert. Diese Projektarbeit
sehen wir als Präventionsmaßnahme an, um einen würdevolleren Umgang mit obdachlosen und bedürftigen Menschen zu erzielen.
Durch die Integration im Arbeitskreis Armut und Obdachlosigkeit in Hamburg Mitte und der starken Zusammenarbeit mit
der Davidwache sind wir über die aktuellen Lagen sowie geplante Veränderungen in Hamburg im stetigen Austausch.
Durch den Aufbau von Vertrauensverhältnissen zu den obdachlosen Menschen und ständiger Ansprache auf der Straße
konnten wir diese mit kompetenten Akteuren der Wohnungslosenhilfe vernetzen. Einige konnten in Einrichtungen wie z. B. der Krankenstube aufgenommen werden, einige konnten in eine
Therapieeinrichtung vermittelt werden und drei konnten in Wohnraum vermittelt werden. Hierbei leisten wir finanzielle unkomplizierte Unterstützung mit unserem
Sozialfonds.
Im Monat Oktober 2019 ist unser neues Buch Unter dem Radar – Leben und Helfen im Abseits herausgekommen. Erneut haben
wir dafür Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, interviewt und porträtiert. Aber auch die Menschen, die als „unsichtbare“ Helfer im Einsatz sind, werden zu Wort kommen. Mit diesem
Buch werden weitere Lesungen und Ausstellungen erfolgen.
Aufgrund vieler Anfragen auf unseren Lesungen, Ausstellungen und Dialogreihen und ganz besonders seit Beginn der Corona Pandemie haben
wir uns entschlossen, eine ABSEITS-Fibel zu generieren. Wir erläutern Ursachen, Gründe, Fakten und Zahlen zum Thema Obdachlosigkeit, stellen Hilfsangebote vor und zeigen auf, was JEDER von
uns tun kann, um obdachlose Menschen wahrzunehmen und sie zu unterstützen. Die ABSEITS-Fibel - Was weißt Du über Obdachlosigkeit haben wir im Oktober 2020
erstmals präsentieren können.
Inspiriert von den durchweg positiven Erfahrungen, die wir während der Corona Pandemie im Hotelprojekt mit Einzelunterkünften im Jahr 2020/2021 entnehmen konnten, haben wir unser neues
Projekt "Der Schritt Vorwärts - Ein Weg aus dem Abseits" im Mai 2021 ins Leben gerufen.